Dort haben wir dann 3 kleine Kälbchen und einen blinden Jungbullen, die alle außerhalb der eigentlichen Rindergruppe, angebunden waren, in einem katastrophalen Zustand vorgefunden. Alle 4 waren unterernährt und die Kälber viel zu klein für ihr alter – anscheinend 5 Monate. Es war, wie so oft hier, dass die Kälber von Anfang an nicht genug Muttermilch bekommen haben und später auch nicht genug zu fressen hatten, da Trockenheit. Dazu bekommen die Tiere auch nicht genug Wasser. Die Kühe haben keine Fladen gekackt, sondern Knödelchen wie große Ziegen. Es tat mir in der Seele weh.

Telefonisch haben wir dann mit der Familie abgesprochen am nächsten Tag erneut mit unserem Tierarzt zu kommen. Der Tierarzt hat die Tiere durchgechecked und behandelt. Wir haben uns dann beraten und haben der Familie den Vorschlag gemacht die 4 Tiere für einige Zeit zu uns unter unsere Obhut zu nehmen. Sie waren einverstanden.

Seit dem sie bei uns sind, bekommen sie regelmäßig Futter, ausreichend Wasser, die Kälber morgens und abends jeweils 1 Liter Aufzuchtmilch und tierärztliche Versorgung wenn notwendig. Die Tiere wurden gegen Zecken gewaschen und entwurmt. Die Kälbchen gehen mittlerweile mit den großen auf die Weide und der blinde Jungbulle steht noch auf unserer extra Weide und wird da gefüttert.

Der Stier ist so ein liebes Tier und überhaupt nicht ängstlich oder aggressiv und das obwohl er total blind ist. Da er mir sehr ans Herz gewachsen ist, haben wir ihn vor 2 Wochen gekauft, letzte Woche kastriert und jetzt ist er ein lieber Ochse.