Swaleh

Als ich im April die Geschichte von dem jungen Mann Swaleh (35) gehört habe war ich echt geschockt, sehr berührt und es war mir klar da muss geholfen werden.
 
Swaleh verdiente den Lebensunterhalt für sich, seine Frau und 2 kleinen Kindern mit dem Motorbike Business. Leider wurde er am 19. April schuldlos von einem betrunkenen Motorbike Driver über den Haufen gefahren. Er erlitt bei dem Unfall einen Schädelbruch und die linke Schädelhälfte wurde eingedrückt. Wie so oft in diesem Land wurde die Krankenhaussuche zu einer Katastrophe. Die Familie erzählte uns, sie haben versucht Swaleh, schwer verletzt, in Mtwapa in ein Krankenhaus zu bringen, aber wegen der Schwere der Verletzungen wollte ihn niemand aufnehmen. Sie sind von Mtwapa (2 KH) nach Nyali (1 KH), die haben ihn nach Kilifi ins Government KH geschickt, dort wurde ebenfalls die Aufnahme abgelehnt und sie haben ihn ins Makadara Government Hospital nach Mombasa verwiesen. Dort lag er dann 3 Tage, in der Notaufnahme, bis ihn endlich ein Spezialist angeschaut hat. Sie haben ihm noch nicht mal Schmerztabletten gegeben, die musste seine Frau in der Apotheke außerhalb kaufen. Nach wenigen Tagen wurde er direkt wieder nach Hause entlassen. Obwohl ich schon oft mit eigenen Augen gesehen und auch erlebt habe was in diesem Krankenhaus los ist, bin ich doch immer wieder entsetzt und betroffen was da abgeht. Übrigens wurde auch Florence in diesem Krankenhaus behandelt, oder besser gesagt immer wieder von A nach B geschickt und hat deshalb den Krebs nicht überlebt.
Von Justin hatte ich dann erfahren, dass Swaleh schlimme Kopfschmerzen hat, orientierungslos ist, Sprachstörungen und Gedächtnisverlust hat (er hat auch seine Frau und Kinder nicht mehr erkannt) und auf dem linken Ohr nichts mehr hört. Ganz ehrlich muss ich gestehen, ich dachte er wird ein Pflegefall. Wir haben die Familie dann besucht und ein Lebensmittelpaket abgegeben. Sein Zustand war nicht so gut, aber auch nicht so schlimm wie man hätte meinen können, wenn man das Röntgenbild sieht. Swalehs Frau ging es allerdings nicht so gut, da sie mit der Situation überfordert war und auch nicht wusste wie es denn jetzt weiter gehen soll.
Nach mehreren weiteren Besuchen im Government Krankenhaus meinte der Arzt, Swaleh müsste am rechten Ohr operiert werden. Davon habe ich der Familie erst Mal total abgeraten als ich davon erfahren habe.
Wir haben dann mit Swaleh einen privaten Ohrenarzt aufgesucht der sich alle vorhandenen Unterlagen angeschaut hat und es nicht glauben konnte, dass Swaleh wirklich vor ihm sitzt. Zwischenzeitlich ging es ihm nämlich viel besser, allerdings nach wie vor starke Kopfschmerzen und das Gehör im linken Ohr war leider immer noch nicht zurück. Der Arzt konnte ihn beruhigen, dass das Trommelfell unbeschädigt sei, der Nerv allerdings verletzt ist und es dauern kann bis das Hörvermögen zurückkommt. Er meinte auch, dass die Kopfschmerzen mit der Zeit vergehen oder zumindest weniger werden. Er verschrieb starke Schmerzmittel speziell auch für die Nerven. Diese Medikamente haben Swaleh sehr geholfen und er war sehr dankbar für diese Hilfe.
Als wir die Familie im Juni (4 Wochen nach dem ersten Besuch) besucht haben war ich den Tränen nahe als ich gesehen habe wie Swaleh sich erholt hat. Für mich einfach ein schönes Wunder. Er spricht wieder ziemlich normal, kann sich erinnern, ist aktiv und nimmt an der Unterhaltung teil. Er hat zwar immer noch Kopfschmerzen und das Ohr macht noch Probleme, aber er lebt und ist kein Pflegefall.
 
Da kein regelmäßiges Einkommen mehr da ist (Swaleh kann natürlich noch nicht wieder arbeiten) und Mama Brighton versucht irgendwie etwas Geld einzunehmen, wurde die Schulgebühr für den älteren Brighton nicht bezahlt und auch die Miete war im Rückstand. Danielas Afrika hat dann die Schulgebühr für Term 3 bezahlt und für 2 Monate die Miete übernommen.
Am Freitag haben wir die Familie wieder besucht um zu sehen wie es ihnen geht, ein Lebensmittelpaket abzugeben und ihnen auch mitzuteilen, dass ich eine Patin für die Schulgebühren + Mittagessen der beiden Kinder gefunden habe. Die Atmosphäre hat sich total verändert. Man hat auf den Gesichtern von Swaleh und Mama Brighton ein Lächeln gesehen und Hoffnung. Ich war einfach wieder überwältigt und froh den jungen Mann jetzt so zu sehen und das nur 3 Monate nach dem Unfall.
Ganz herzlichen Dank an Dich liebe Marianne für Deine spontane Übernahme der Patenschaft für diese Kinder. Du hilfst der Familie damit sehr und die Eltern waren so glücklich und dankbar.
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 

 

 
 
 
 
 
 

 

 

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