Corona in Kenya und die Auswirkungen auf Danielas Afrika:

Das Virus ist auch hier angekommen und mittlerweile ein großes Thema. Seit Montag haben alle Schulen geschlossen. Universitäten und Colleges mussten bis Donnerstag schließen. Viele Fabriken haben geschlossen und ihre Mitarbeiter nach Hause geschickt, auch Hochzeiten und Beerdigungen sollen nicht mehr besucht werden, Gruppenaufläufe sind ebenfalls nicht mehr erlaubt. Leider merkt man im öffentlichen Leben aber nicht so wirklich viel vom Virus. Die Menschen sind nach wie vor viel unterwegs, Abstand wird nicht eingehalten, begrüßen sich mit Handschlag, fassen sich mit dreckigen Händen ständig ins Gesicht und Hände waschen mit Seife ist bei vielen kein Thema. Es wird zwar viel im Radio, Fernsehen, Handy auf das Virus und Hygienemaßnahmen hingewiesen, aber bei vielen Menschen kommt das gar nicht an oder die Vorgaben sind gar nicht einzuhalten, da die Lebensumstände so schwierig und zum Teil katastrophal sind – leben auf engem Raum, kein Wasser, keine Seife, nicht genug Geld um das normale Leben zu meistern, viele Menschen können nicht lesen und schreiben und nicht genügend Aufklärung an der Front. Ich wundere mich über die bisher vom Government angegebenen Zahlen der offiziell infizierten Coronapatienten 7+4. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie viele tatsächlich infiziert sind, das Virus fleißig weiter tragen und was passiert wenn das alles explodiert bei diesem katastrophalen Gesundheitssystem.

Wir haben unsere Kinder vom Internat am Montag abgeholt, auch sonst sind alle unsere Kids seit Montag zuhause bei den Familien. Schweren Herzens haben wir uns entschieden die Kinderoase nicht komplett aufzumachen, obwohl die Kids bei uns mit Sicherheit sicherer wären. Allerdings möchte ich mir den Stress reduzieren und mich auch vor zu viel Kontakt schützen. Momentan sind die 4 Kids von der Mama Anna im Haus, Neema und seit Montag die Kids von Mama Veronica – Happy, Dennis und Benard.
Wir haben gleich am Montag angefangen die Kids, meine Mitarbeiter, Eltern und Handwerker über das Virus und entsprechende Hygienemaßnahmen zu informieren. Die ganze Woche waren wir dann unterwegs um all unsere Familien ebenfalls über das Virus und die erforderlichen Hygienemaßnahmen aufzuklären. Dazu haben wir Seife verteilt. Ich war entsetzt wie viele Menschen überhaupt keine Ahnung über das Virus haben, auch überhaupt nicht wissen wie sie sich verhalten sollen und welche Gerüchte/Falschmeldungen umgehen. Alle waren sehr froh und dankbar über unseren Besuch und die erhaltenen Informationen.
Ab sofort werden wir auch unsere Aktivitäten auf das minimum beschränken und nur noch zum Einkaufen nach Mtwapa fahren und nur in dringendem Fall nach Mombasa gehen. Übrigens sind wir unglaublich froh, speziell in dieser Situation, über unser Tuk Tuk. Wir müssen keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen die ja eine Brutstätte des Virus sind.
In der Kinderoase befolgen wir alle Hygienemaßnahmen so weit wie möglich. Ständiges Händewaschen mit Seife ist jetzt normal, die Kids versuchen sich nicht mehr ständig ins Gesicht zu fassen, wir umarmen uns nicht mehr und der Handschlag ist kein Thema mehr. Wir begrüssen uns nur noch mit den Ellenbogen, aber wir haben immer viel Spaß dabei (ein Video folgt 😃) Besucher werden angehalten zuerst die Hände zu waschen usw…Wir hoffen wir werden diese Kriese gesundheitlich gut überstehen und bald geht alles wieder seinen normalen Gang.

Mir geht es sonst gut. Bin nur geschockt was in so kurzer Zeit weltweit passiert ist und habe auch Ängste – wie geht das alles weiter. Außerdem bin ich entsetzt wenn ich lese wie sich viele Menschen in Deutschland verhalten. Unfassbar! Wir sind gebildet, können lesen und schreiben, alle konnten in die Schule gehen, evtl. studieren oder eine Ausbildung machen und dann das😫

Jetzt wünsche ich Euch aus Kenya viel Kraft und auch Gelassenheit in manchen Situationen, diese schlimme Situation zu überstehen. Bleibt gesund und BLEIBT DESHALB ZUHAUSE!!!!!

Liebe Grüße
Daniela 🥰

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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